Programm

Orte

Donnerstag

Podiumsdiskussion: Klimagerechtigkeit! Aber wie?
19.00-22.00Uhr im Solizentrum
How To Fight For Climate Justice – progressive Jugendgruppen aus Schleswig-Holstein diskutieren über Klimagerechtigkeitskämpfe, den Parlamentarismus und wie wir die Karre jetzt noch aus dem Dreck ziehen. 
Vertreter von FFF Lübeck, La Rage, der Grünen Jugend Lübeck, der Verdijugend und Linksjugend [´solid] Kiel wollen im Rahmen einer Podiumsdiskussion gemeinsam mit interessierten jungen Menschen diskutieren, welche Rolle Jugendgruppen in der Politik spielen (sollten), wie die Klimakrise und mit ihr verwobene Kämpfe ausgefochten werden können und welche Perspektive in Wahlen oder in außerparlamentarischer Politik liegt.
Im Anschluss wollen wir den Abend entspannt gemeinsam ausklingen lassen.

Freitag

Klima in Lübeck – Dr. Thomas Einfalt 
14.00-16.00 Uhr auf der Walli
Inhalt:
2019 rief die Lübecker Bürgerschaft den Klimanotstand in Lübeck aus – Ein wichtiges Zeichen! Doch seitdem ist nicht viel passiert. Wer sind die krisentreibenden Kräfte in Lübeck? Welche Auswirkungen wird die Klimakrise in Lübeck haben? Was sind die aktuellen Pläne der Politik? Wie kann ein klimaneutrales Lübeck aussehen? Und wie können wir dafür sorgen, dass der Klimanotstand nicht nur symbolisch ausgerufen, sondern tatsächlich danach gehandelt wird?  Gemeinsam mit Dr. Thomas Einfalt wollen wir uns diesen Fragen nähern. Nach einem inhaltlichen Input des Referenten, soll gemeinsam an Visionen für ein klimaneutrales Lübeck gearbeitet werden. 
Der Referent:
Dr. Thomas Einfalt besitzt einen Doktor in Umweltwissenschaft und -technik und ist anerkannter Meteorologe für den Bereich Hydrometeorologie. Außerdem ist er Geschäftsführer von Hydro & Meteo GmbH und Experte auf dem Gebiet von Niederschlagsvorhersage und Klimaanalysen. Er ist Teil der „Scientists for Future“ Bewegung. 

Lesung „Wir Untoten des Kapitals“ – Raul Zelik 
16:30-18:30 Uhr auf der Walli
Inhalt:
„Das Gute Leben für alle“ – seit jeher ein viel umstrittenes Konzept. Fast jede politische Strömung beansprucht es für sich. Vielleicht verhindert unsere Wirtschaftsweise aber genau dieses gute Leben für alle und macht uns zu „Untoten des Kapitals“? Und wenn das stimmt, wie können wir auferstehen? Etwa doch mit dem „Gespenst des Kommunismus“ oder treffender formuliert: Wie kann die sozial-ökologische sozialistische Transformation aussehen und wie hängt das mit dem Kampf gegen Rechts oder mit dem Aufbau wirklich demokratischer Verhältnisse in Wirtschaft und Politik zusammen? Von diesen Fragen handelt „Wir Untoten des Kapitals“, das neueste Buch von Raul Zelik.
Der Autor:
Raul Zelik ist Schriftsteller, Übersetzer und Politikwissenschaftler. Seit seinem Debütroman „Friss und stirb trotzdem“ 1997 veröffentlicht er immer wieder gesellschafts- und systemkritische Romane. Zelik war in seiner Laufbahn immer wieder mit Lateinamerika verbunden. Neben der Tätigkeit des Schreibens ist der Autor zeitweise im Radio zu hören, zudem sitzt er im Bundesvorstand der Partei DIE LINKE.

„Pride“ Freiluftkino
Ab 19:30 Uhr auf dem Solizentrum
Zum Film:
1984 in England- Queere Menschen kämpfen um ihre Rechte und im Norden wird der Streik der Bergarbeiter*innen von der von Thatcher geführten Regierung massiv unterdrückt. In Solidarität mit den Streikenden gründen queere Menschen „Lesbians and Gays Support the Miners“ und reisen in den Norden, um den Streik zu unterstützen.
Die 2014 veröffentlichte Komödie erzählt die auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte auf humorvolle Weise. Es geht um queere und Arbeiterbewegungen, Homofeindlichkeit und das Verbinden von Kämpfen.
Zur Veranstaltung:
Mit Popcorn, Zuckerwatte und leckeren Getränken wollen wir „Pride“ mich euch im Hof des Solizentrums schauen. Anschließend soll es ein Filmgespräch geben.

Samstag

Feminismus und Klima – Gotelind Alber 
11.00-13.00Uhr auf der Walli
Inhalt:
Genderspezifische Ungleichheit zieht sich durch die politisch-wirtschaftliche Realität, den sozialen Alltag und wirkt sich damit natürlich auch auf die Klimakrise und ihre Folgen aus. Aber wie tiefgreifend sind diese Einflüsse? Gotelind Alber möchte zu einem feministischen Blick auf Ursachen, Betroffenheit und auf mögliche genderspezifische Auswirkungen der Klimapolitik einladen.Denn mit der Betrachtung der besonderen Betroffenheit von v.a. Frauen im sogenannten Globalen Süden hört die genderrollenbasierte Debatte um die Klimakrise noch lange nicht auf.
Erweitern wir also unsere Perspektive, um an den Kern vieler Krisen zu gelangen und um vielfältige Lösungen für vielfältige Probleme zu finden.
Die Referentin:
Gotelind Alber ist Physikerin, sie arbeitet als unabhängige Wissenschaftlerin und Beraterin im Bereich nachhaltige Energie- und Klimapolitik. Sie leitet seit über dreißig Jahren über „gendercc (women for climate justice)„, ein globales Netzwerk, dass sich gegen genderspezifische Ungleichheiten, für Frauenrechte und für Klimagerechtigkeit einsetzt.
Der Vortrag wird gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL mit den Mitteln des

Kampfsportworkshop
14.00-16.00Uhr in der Chin Woo Schule (Adresse: Schwartauer Allee 84)
Ihr wollt euch zwischen all den Vorträgen mal auspowern? Oder ihr habt einfach Lust auf Kampfsport? Dann kommt zu unserem Kampfsportworkshop. Der Fokus wird auf Selbstverteidigung liegen. Willkommen sind alle, ihr müsst keinerlei Vorerfahrungen mitbringen.

Graffitiworkshop für Einsteiger (Teil 1)
13.00-16.00Uhr auf dem Solizentrum
Graffiti als Kunst und Protest. Wir bringen euch die Grundlagen bei und danach ab an die Wand!

Der Workshop wird am Sonntag von 16.00-17.00Uhr fortgesetzt.

Klima- Basics– Dr. Bernhard Stoevesand
16.00-18.00Uhr online mit Liveübertragung im Solizentrum. Wenn ihr online dabei sein wollt: schreibt uns an, wir schicken euch einen Link zu.
Inhalt:

Autoritäre Rhetorik– Natascha Strobl
16.00-18.00Uhr online mit Liveübertragung im Solizentrum
Den Stream könnt ihr euch hier auf Youtube anschauen.
Inhalt:
Mit autoritärer Rhetorik werden Wahlkämpfe geführt und mitunter auch gewonnen wie 2016 in den USA. Aber spätestens mit dem Erstarken der Rechten wie der AfD, wird auch der Wahlkampf in Deutschland maßgeblich von autoritärer Rhetorik geprägt. Was das heißt, wurde zuletzt an der INSM-Kampagne gegen Annalena Baerbock deulich: Es bedeutet, dass durch aggressive Diffamierungen von einzelnen Politiker*innen Inhalte überwunden, wegdiskutiert, umgangen werden. Wer keine Antwort auf eine wichtige Frage hat, wie die Lösung der Klimakrise, der versteckt sich hinter Intransparenz im Parteiprogramm und Parolen in der Presse.
Welche Mechanismen formen die polarisierende Rhetorik? Warum bedienen sich vor allem rechte Kreise bis in die CDU den autoritären Narrativen? Und wie kann dagegengehalten werden?
Natascha Strobl wird diese Fragen mit uns diskutieren und Teile der autoritären Rhetorik dechiffrieren.
Die Referentin:
Natascha Strobl ist eine österreichische Politikwissenschaflterin. Sie arbeitet zu den Themenkomplexen Rechtsextremismus, Faschismus und Neue Rechte. Sie ist Co- Autorin mehrere Bücher und hat zahlreiche Artikel zu diesen Themen veröffentlicht. Bekannt ist sie unter anderem für ihren Twitteraccount auf dem sie unter dem Hashtag #natsanalysen niedrigschwellige Analysen und Einordnungen schreibt.

Late Night Show zu “Influencer Die Ideologie der Werbekörper“ – Wolfgang M. Schmitt und Ole Nymoen
Von 19.00- 21.00Uhr in der Diele.
Inhalt:
Dubai, Palmen und Parfüm – die kommerzielle Verwertung des Privaten auf Instagram? In ihrem Buch „Influencer – Die Ideologie der Werbekörper“ untersuchen Wolfgang M. Schmitt und Ole Nymoen die Accounts von Influencern vor allem auf Instagram, als Ausdruck der Werbung des angeschlagenen Spätkapitalismus. Mit Blick auf alte und neue Theorien zu Werbung, verschriftlichten Videos aus dem Badezimmer und der kritischen Betrachtung des womöglich „letzten Residuums des American Dream“ entlarven die Autoren versteckte Funktionsweisen der kapitalistischen Logik. “Influencer- Die Ideologie der Werbekörper“ wird uns im Format einer Late Night Show präsentiert.
Die Referenten:
Wolfgang M. Schmitt ist Youtuber, Podcaster und Autor. Auf verschiedenen Kanälen äußert er sich zu Filmen, Politik, Zeitgeist und Wirtschaft.  Ole Nymoen studiert Soziologie und Wirtschaftswissenschaften in Jena und arbeitet als freier Journalist. Gemeinsam betreiben sie den Podcast „Wohlstand für alle“ und haben im Frühjahr 2021 das Buch „Influencer- Die Ideologie der Werbekörper“ veröffentlicht. 

Sonntag

NSU-Komplex– Alexander Hoffmann
11.00-13.00 Uhr auf der Walli
Inhalt:
Über Jahre hinweg ermordeten die Rechtsradikalen vom „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) in Deutschland insgesamt zehn Menschen. Sie blieben von den Behörden bis zu ihrer Selbstenttarnung 2011 unbeachtet. Es kam zum Gerichtsprozess gegen Beate Zschäpe und einige Helfer, aber bis heute bleiben die Strukturen, die die Morde ermöglichten, unaufgeklärt und unangetastet.
Der Referent Alexander Hoffmann war Nebenklageanwalt beim NSU- Prozess. In diesem Vortrag soll es um den Prozess aber vor allem um die Strukturen gehen, die das Entstehen einer rechtsradikalen Terrorgruppe in Deutschland zuließ.

Transformative Finanzwirtschaft– Christian Fahrbach 
11.00-13.00Uhr auf dem Solizentrum
Inhalt:
Wer soll das bezahlen? Mit dieser Frage sehen sich früher oder später alle konfrontiert, die einen sozial-ökologischen Umbau fordern, und auch dann noch, wenn sie bereits daran arbeiten. Eine transformative Finanzwirtschaft ist in unserem weltweiten finanzialisiertem, kapitalistischen System der Schlüssel zum Erfolg. Nur welche Akteursgruppen verbergen sich hinter der sogenannten Finanzwirtschaft? Wie können sie die globalen Kapitalströme in Richtung der allseits geforderten sozial-ökologischen Transformation lenken? 
Gemeinsam mit Christian Fahrbach wollen wir konkret werden. Freut euch auf spannende Einblicke und stellt Fragen zu unserem Finanzsystem, die ihr schon immer klären wolltet.
Der Referent:
Christian Fahrbach ist Dozent an der Leuphana Universität Lüneburg. Als Privatdozent hält er Seminare, Präsentationen und Workshops zu den Themen Low-Profit, transformative Unternehmensfinanzierung sowie nachhaltige und stabile Finanzmärkte.

Antirassismus und Postkolonialismus- Natasha A. Kelly
14.00- 16.00Uhr auf der Walli 
Inhalt:
Wer Klimagerechtigkeit statt Klimaschutz fordert, also nicht einfach nur die Klimakrise bekämpfen will, sondern gleichzeitig mit ihr verknüpfte Unterdrückungsformen beenden will, muss sich mit dem Thema Antirassismus und Postkolonialismus beschäftigen.
Denn es geht um eine globale Gerechtigkeitsfrage. Der globale Norden profitiert wirtschaftlich von postkolonialen Strukturen, ist für den Großteil des Treibhausgasausstoßes verantwortlich und wird gleichzeitig von den Klimafolgen deutlich stärker als der globale Süden betroffen sein. Doch nicht nur global, sondern auch innerhalb der deutschen Gesellschaft sind rassistisch geprägte Hierarchien sichtbar. 
Wie kann die globale Ungleichheit im Sinne der Klimagerechtigkeit durchbrochen werden? Welche Position nimmt Antirassismus dabei ein? Welche Stimmen sollten lauter zu hören sein als das jetzt der Fall ist?
Natascha A. Kelly legt in ihrem Workshop die Zusammenhänge und Abhängigkeiten unserer postkolonialen Weltordnung offen. Die Suche nach Mustern führt uns in unseren gelebten Alltag, in das Bildungssystem und nicht zuletzt: In eine kritische Analyse des postkolonialen Kapitalismus.
Die Referentin:
Natasha A. Kelly ist Schwarze Deutsche und arbeitet als Autorin, Kuratorin, Dozentin und Künstlerin zu Kolonialismus, Feminismus und Rassismus. Sie ist promovierte Kommunikationswissenschaftlerin und Soziologin.

Graffitiworkshop für Einsteiger (Teil 2)
16.00-17.00 auf dem Solizentrum
Die Fortsetzung des „Graffitiworkshops für Einsteiger“ (Teil 1).