Koloniale Vergangenheit – Postkoloniale Gegenwart?Ein Blick auf die Lübecker Kolonialgeschichte

Mittwoch, 12. März 2025 um 19 Uhr – IMGWF, Königstr. 42, 23552 Lübeck

Die koloniale Vergangenheit Lübecks ist ein bislang kaum bekanntes Kapitel der Lübecker
Stadtgeschichte. Der Fokus auf die vermeintliche Kurzlebigkeit der formalen deutschen
Kolonialgeschichte führte zur Marginalisierung der kolonialen Vergangenheit. Langfristige
Auswirkungen der Kolonialherrschaft blieben dadurch unbeachtet. Dabei gab es bereits seit
dem 17. Jahrhundert koloniale Verflechtungen zwischen Lübeck und Kolonien in Übersee.
Lübeck war bedeutender Umschlagplatz für koloniale Waren und Menschen, die versklavt oder
bei Völkerschauen präsentiert wurden. Die Kolonien avancierten zum Sehnsuchtsort vieler
Lübecker:innen, Kaufleute und Unternehmen profitierten wirtschaftlich vom kolonialen
Geschäft und Lübecker Institutionen förderten die Kolonialpolitik und ihr rassistisches
Gedankengut. Koloniale Verhältnisse und Diskurse sind mitsamt ihren gravierenden
Auswirkungen in den kolonisierten und in den kolonisierenden Gesellschaften strukturell
eingeschrieben und bestehen bis heute.

Eine Veranstaltung des Lübecker Flüchtlingsforums e.V.

Referentin: Stella Barsch ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Sammlung Kulturen der Welt
in Lübeck