Monat: August 2020

Presseerklärung: Solidarität verteidigen

In Zeiten, in denen täglich Menschen aus rassistischen Gründen angegriffen und ermordet werden, in der racial profiling und die Verstrickung von Polizei und Behörden in rassistische Netzwerke bekannt werden, nimmt das Lübecker Flüchtlingsforum mit Erschrecken und Empörung den Antrag “Zuzugsstopp für Lübeck” der AFD Fraktion in der Bürgerschaftssitzung und die in den Stadtteilen Moisling und Buntekuh verteilten Hetzflyer zur Kenntnis.
Der Antrag der AFD und verteilten Flyer sind ein klares Beispiel für die rassistischen und ausländerfeindlichen Bestrebungen dieser Partei. Auf die Art soll versucht werden, die Lübecker Bevölkerung gegeneinander auszuspielen und eine gelebte Solidarität angegriffen werden.
Das aber wird nicht gelingen, sondern zeigt nur das hässliche Gesicht des offenen Rassismus dieser Partei und ist ein weiterer perfider Versuch der AFD die Mitbürgerinnen und Mitbürger mit Migrationshintergrund anzugreifen.
Nicht nur der 2 Jahre zurückliegende Beschluss der Lübecker Bürgerschaft, dass die Hansestadt Lübeck ein “Sicherer Hafen” für Geflüchtete ist, sondern auch das jahrelange Engagement vieler Lübecker:innen in gelebter Solidarität und die jährlichen großen Demonstrationen gegen Rassismus und die Abschottungspolitik zeigen ein anderes Bild.
Wir werden am 5. September alle zusammen in Erinnerung an den „March of Hope“ vor 5 Jahren auf die Straße gehen und laut und deutlich zeigen, in was für einer Gesellschaft wir leben wollen: In einer Gesellschaft ohne Rassismus – für eine Gesellschaft der vielen!
Lübecker Flüchtlingsforum
27.08.2020

Demo: UNITED AGAINST RACISM

United against Racism – Für eine Gesellschaft der Vielen!
March of Hope vor 5 Jahren

Am 05. September wollen wir daran erinnern, was wir gemeinsam erreichen
können und feiern, was vor fünf Jahren möglich gemacht wurde: Das Recht
zu kommen, zu bleiben und zu gehen!

Wir laden euch ein, mit uns gemeinsam als Demo vom Lübecker Hauptbahnhof
den Weg zu gehen, den 2015 so viele gegangen sind: Zur Walli und später
zum Solidaritätszentrum. Auf dem MuK-Parkplatz wollen wir dann mit euch
Erinnerungen teilen, Musik hören und zeigen: Refugees Welcome! Kein
Mensch ist illegal!

Treffpunkt: 05.09.2020/16:00 Uhr Lübeck Hauptbahnhof

Am 5. September gehen wir alle zusammen auf die Straßen und zeigen laut
und deutlich in was für einer Gesellschaft wir leben wollen: in einer
Gesellschaft ohne Rassismus! Genau fünf Jahre nach dem „March of Hope“.
Denn der September 2015 war ein Lichtblick. Ein historischer Durchbruch
gegen das Grenzregime, nicht nur auf der Balkanroute. Eine Dynamik des
Kommens und Willkommens, die wir nicht vergessen werden. Und für die wir
weiter streiten: trotz und gegen das anhaltende Rollback der
rassistischen Gesetze und Hetze. Jeden Tag erleben wir es aufs Neue:
Rassismus verletzt, Rassismus tötet. Ob mit der Abschottungspolitik an
den europäischen Außengrenzen, beim Sterbenlassen im Mittelmeer, beim
racial profiling in den Innenstädten, mit der Zwangsunterbringung von
Geflüchteten in Lagern, mit Abschiebungen und Abschiebehaft, der
Wohnungssuche und der Ungleichbehandlung auf dem Arbeitsmarkt, in
Schulen und Universitäten, der Behördenwillkür, am Stammtisch und im
Internet. Genau diese Politik legt die Grundsteine für rassistischen
Mord und Terror. Rassismus strukturiert und durchzieht unsere
Gesellschaft und muss von uns allen gleichermaßen bekämpft und verlernt
werden. Doch überall wehren sich Menschen und kämpfen für eine offene
und solidarische Gesellschaft und gegen Rassismus. Jeden Tag, im Kleinen
und im Großen, praktisch und politisch. Wir streiten für ein Recht auf
Bewegungsfreiheit, für gleiche Rechte für Alle. Wir setzen uns dafür
ein, das Menschen aus Seenot gerettet werden und kämpfen mit Black Lives
Matter gegen rassistische Kontrollen und Polizeigewalt. Wir kämpfen in
Städten, in Dörfern, auf der Straße und im Privaten und wir geben nicht
auf! Hier und jetzt sind wir bereits auf dem Weg in die Gesellschaft der
Vielen und wir sind nicht zu stoppen! Unser antirassistischer Widerstand
ist gleichzeitig konkrete Praxis und lebendige Vision.

In Lübeck haben diese Kämpfe 2015 mit dem Solizentrum und dem Transit
zehntausender Menschen nach Skandinavien einen Höhepunkt gefunden. Der
March of Hope und der unaufhaltsame Mut vieler Geflüchteter, sich über
Grenzen hinwegzusetzen, hat vielen Menschen den Weg nach Lübeck
ermöglicht. Und viele haben ihre Reise von hier nach Schweden fortgeführt.
Ein Jahr lang haben hunderte Lübecker*innen mit angepackt: Schlafplätze
organisiert, Fähren gebucht, Lebensmittel, Geld und Kleidung gespendet,
gekocht, in diverse Sprachen übersetzt, medizinische Versorgung sicher
gestellt und so vieles mehr, dass es sich kaum zusammenfassen lässt.
Auch als die Grenzen der Festung Europa wieder geschlossen wurden, fand
unser Engagement keinen Abbruch: Im Solizentrum entstanden verschiedene
Projekte von, für und mit Geflüchteten und der antirassistische Kampf
für offene Grenzen und das bedingungslose Recht auf Asyl wird weiter
geführt.
Am 05. September wollen wir daran erinnern, was wir gemeinsam erreichen
können und feiern, was vor fünf Jahren möglich gemacht wurde: Das Recht
zu kommen, zu bleiben und zu gehen!

Wir laden euch ein, mit uns gemeinsam als Demo vom Lübecker Hauptbahnhof
den Weg zu gehen, den 2015 so viele gegangen sind: Zur Walli und später
zum Solidaritätszentrum. Auf dem MuK-Parkplatz wollen wir dann mit euch
Erinnerungen teilen, Musik hören und zeigen: Refugees Welcome! Kein
Mensch ist illegal!

Treffpunkt: 05.09.2020/16:00 Uhr Lübeck Hauptbahnhof