Geflüchtete in Libyen kämpfen für Aufnahme in sicheren Ländern
Vortrag und Diskussion über die Situation von Geflüchteten in Libyen
13 Februar um 19 Uhr
Evangelisch-Reformierte Kirche, Königstr. 18, 23552 Lübeck
Vor mehr als zwei Jahren, am 1. Oktober 2021, begann ein großes Protestcamp in Tripolis vor dem UNHCR-Gebäude. In diesem Kampf entstand die selbstorganisierte Bewegung der Geflüchteten in Libyen (Refugees in Libya = RiL) mit den Hauptforderungen nach den Rechten der Flüchtlinge und nach Evakuierung in sichere Länder. Nach drei Monaten wurde das Protestcamp gewaltsam geräumt. Hunderte von Flüchtlingsaktivist*innen wurden als Strafe für ihren Einsatz für die Menschenrechte willkürlich im Haftzentrum Ain Zara inhaftiert. Nach 18 Monaten Folter und Zwangsarbeit wurden 221 Aktivist*innen aus dem Gefängnis entlassen und befinden sich nun in Tripolis, wo sie mit Armut, fehlender medizinischer Versorgung und der ständigen Gefahr willkürlicher Inhaftierung und physischer Gewalt konfrontiert sind. Zusammen mit europäischen Aktivist*innen wurde die Allianz mit Geflüchteten in Libyen (ARiL) gegründet, um ihren Stimmen Gehör zu verschaffen. In Bologna treffen sich Ende Januar 2024 Unterstützer*innen einer Kampagne mit dem Ziel, dass die Flüchtlingsaktivist*innen in Libyen als Menschenrechtsverteidiger*innen anerkannt und sie in sichere Länder evakuiert werden. Conni Gunßer und Dorina Achelaritei werden am Treffen in Bologna teilnehmen und dann in Lübeck über die Situation der Flüchtlingsaktivist*innen in Libyen und über den Stand der Kampagne berichten. Gezeigt werden ein bis zwei kurze Videos über die Situation der Geflüchteten in Libyen.
Referentinnen: Conni Gunsser, Hamburg, Aktivistin beim Watch the Med Alarm Phone und ARiL und Dorina Achelaritei, Berlin, Journalistin und aktiv bei ARiL
Veranstaltung des Lübecker Flüchtlingsforums in Kooperation mit der Flüchtlingsbeauftragten des Ev. luth. Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg