Zum Jahrestag der rassistischen Morde in Hanau gab es heute in vielen Städten Aktionen und Kundgebungen. Auch in Lübeck wurden 4 Audiokundgebungen angemeldet, bei denen Audiobeiträge von Hanauer Angehörigen abgespielt wurden.
Say their names! „Tot sind wir erst, wenn man uns vergisst“
Ferhat Unvar Gökhan Gültekin Hamza Kurtović Said Nesar Hashemi Mercedes Kierpacz Sedat Gürbüz Kaloyan Velkov Vili Viorel Păun Fatih Saraçoğlu
Wir klagen an! 14 bis 15 Uhr: Hansering (Ecke Dornstr.) & Ziegels. (Rewe-Parkplatz), 15:30 bis 16:30 Uhr: Am Kaufhof, Hauptbahnhof
“Wir brauchen lückenlose Aufklärung. Wir brauchen Konsequenzen. Und wir werden keine Ruhe geben.” Dies fordern Überlebende und Angehörige der Opfer des rassistischen Anschlags in Hanau am 19. Februar 2020 gemeinsam mit Unterstützer*innen der Initiative 19. Februar.
Ihre Stimmen werden auch in Lübeck laut werden: am Jahrestag des rassistischen Anschlags werden sie in Audiobeiträgen zu hören sein: in der Ziegelstrasse, Hansering, Kaufhof und am Hauptbahnhof.
Den ganzen Videostream findet ihr auf 19feb-hanau.org, hier erzählen Überlebende, Angehörige und Unterstützer*innen von der Kette des Versagens von Polizei, Staatsanwaltschaft, Waffenbehörde.
Am 18. Januar 2021 jährt sich der Brand in der Lübecker Hafenstraße zum 25. Mal. Ein trauriger Anlass, der es verdient, auf eine besondere Art und Weise erinnert zu werden. Unterschreibt unseren Aufruf und gestaltet gemeinsam mit uns eine Erinnerungswoche vom 11. bis zum 18. Januar 2021. Links zu den (Online)-Veranstaltungen erhaltet ihr ab dem 5. Januar auf der Homepage https://hafenstrasse96.org.
Montag, 11. Januar 2021
Petitionsauftakt #HafenstraßenMordUnvergessen
Online-Petition für einen Untersuchungsausschuss im Schleswig-Holsteiner Landtag zur Aufklärung des Lübecker Brandanschlages von 1996. Unterschreibt die Petition und kämpft mit uns für Aufklärung & Gerechtigkeit.
Mittwoch, 13. Januar 2021
Online-Veranstaltung: Asylrecht ist Menschenrecht! Wie leben Geflüchtete in Lübeck?
Durch den Brandanschlag in der Hafenstrasse vor 25 Jahren wurde der Lübecker Bevölkerung bewusst, unter welchen Umständen Geflüchtete in ihrer Stadt lebten in welcher prekären rechtlichen Situation sie waren. Was hat sich in der Zwischenzeit getan? Welche Entwicklungen in der Flüchtlingspolitik hat es bis heute gegeben? Haben die Betroffenen heute mehr Rechte und ein besseres Leben? Zusammen mit Geflüchteten, die in dieser Zeit nach Lübeck geflohen sind, wollen wir diesen Fragen im Rahmen einer partizipativen Onlineveranstaltung nachgehen.
als Livestream auf unserer Homepage. Ein Film von Lottie Marsau und Katharina Geinitz.
Der Film dokumentiert die seltsamen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft nach dem bis heute nicht aufgeklärten Brandanschlag in der Hafenstraße, bei dem zehn Menschen verbrannten. Spuren in das Neonazi-Milieu wurden nicht verfolgt. Stattdessen konzentrierten sich die Ermittlungen auf den Asylbewerber Safwan Eid. Marsau und Geinitz lassen in ihrer Dokumentation ausführlich den Staatsanwalt und Safwan Eids Verteidigerin zu Wort kommen. Kommentiert wird dies alles von dem Kabarettisten Dietrich Kittner.
Welche Parallelen rassistischer Gewalt zeigen sich in Gesellschaft und Justiz – 25 Jahre nach dem Brandanschlag in der Lübecker Hafenstrasse? Wir diskutieren online mit den Rechtsanwält*innen Gabriele Heinecke, damals Vertreterin des angeklagten Opfers des Brandanschlages in Lübeck und Alexander Hoffmann, einem Vertreter der Nebenklage in NSU Prozessen sowie Aktivist*innen aus antirassistischen Gedenkinitiativen.
Offener Brief an den Lübecker Bürgermeister Jan LindenauAppell an Ministerpräsident Günther und Innenministerin Sütterlin-WaackForderung der Humanistischen Union OV Lübeck
Europa versagt. Der noch zu verhandelnde, aber sich schon abzeichnende neue EU Asyl- und Migrationspakt, setzt nicht nur die schreckliche Lagerpolitik fort, sondern macht faire Asylverfahren beinahe unmöglich. Den Geflüchteten werden weitere Rechte abgesprochen und sie sind noch stärker den Gefahren durch Gewalt, Intransparenz und Willkür ausgesetzt.
Niemand flieht freiwillig: Kriege, Verfolgung, Gewalt, Armut und die Klimakrise führen dazu, dass Menschen ihr Zuhause verlassen müssen. Auf der Suche nach einem Sicheren Hafen begeben sie sich auf lebensgefährliche Fluchtrouten – denn in die EU gibt es kaum sichere Wege. Doch anstatt die Menschen auf der Flucht zu schützen, schottet die EU sich noch stärker ab. Sie investiert immer mehr in den sogenannten “Grenzschutz” und sieht dem Sterben der Flüchtenden weiter tatenlos zu – nicht nur auf dem Mittelmeer.
Darüber hinaus tragen unsere (fast jährlich steigenden!) Rüstungsexporte aus der EU, maßgeblich zum Leid der Menschen bei.
Die europäischen Staaten und vor allem Deutschland müssen Verantwortung übernehmen und die katastrophalen Lager noch in diesem Winter evakuieren! Die Aufnahmebereitschaft ist da! Mehr als 200 deutsche Städte und Kommunen sind bereit, Menschen aufzunehmen, und es kommen wöchentlich neue Sichere Häfen hinzu. Auch in der Schweiz, in Österreich, in den Niederlanden und anderen europäischen Ländern gibt es solidarische Städte, die Menschen vor einem weiteren kalten Winter schützen wollen.
Und während hierzulande die Rufe nach Solidarität gegenüber den älteren und schutzbedürftigen Bevölkerungsgruppen lauter und notwendig werden, hören wir bei den Schreien der Schutzbedürftigen und Hilfesuchenden an den EU-Grenzen einfach schamlos weg.
Deshalb fordern wir als Seebrücke #WärmeFürAlle und #KeinWeitererWinter .
Wir fordern:
• Eine Politik der Solidarität und Aufnahme statt einem EU-Migrationspakt, der auf Abschottung und Abschiebungen setzt!
• Evakuierung der Lager auf den griechischen Inseln und aller anderen Lager an den europäischen Außengrenzen!
• Umsetzung kommunaler Aufnahmebereitschaft!
• Entkriminalisierung der Seenotrettung, Schluss mit der Blockade von Schiffen!
Buß- und Bettag, 18. November 18.00 Uhr in St. Jakobi Lübeck
Requiem zum Gedenken der Toten im Mittelmeer und in der Ägäis
Angst und Trauer angesichts von Sterben und Tod sind seit diesem Jahr insbesondere mit der weltweiten Corona-Pandemie verbunden.
Unterdessen finden weiter Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa im zentralen Mittelmeer und in der Ägäis den Tod. Jährlich sind es mehrere Tausend. Hinter den Zahlen verbergen sich Namen und Geschichten. Zu denen, die ihr Leben verlieren, gehören Angehörige, die um sie trauern und klagen.
Ihr Sterben und Tod gibt immer wieder Anlass zu fragen: Wie ist es in Europa bestellt um die staatliche Umsetzung der völkerrechtlich verankerten Verpflichtung zur Seenotrettung, basierend auf der humanitären Grundüberzeugung „Man lässt keine Menschen ertrinken!“?
Bewegt von dieser Überzeugung sind mittlerweile viele Nichtregierungsorganisationen im Einsatz und haben sich 2019 zahlreiche Organisationen und Einzelpersonen zusammengeschlossen zu United4Rescue, einem breiten Bündnis zur zivilen Seenotrettung.
Den Opfern, den Trauernden und den um Menschenrechte und Rettung Ringenden – Ihnen allen ist der Buß- und Bettags-Gottesdienst gewidmet, zu dem die Jakobi-Kirchengemeinde Lübeck am 18. November um 18.00 Uhr einlädt.
Es wirken mit: Pastor Lutz Jedeck und Joachim Glowe, Ev. lutherische Kirchengemeinde St. Jakobi Lübeck Stefan Schmidt, Beauftragter des Landes Schleswig-Holstein für Flucht-, Asyl- und Zuwanderungsfragen, Andreas Hutzel und Heiner Kock, Theater Lübeck Pastorin Elisabeth Hartmann-Runge, Flüchtlingsbeauftragte des Ev. Lutherischen Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg
Musik: Lena Seitz und Gregor Früh (Flöte, Orgel, Cembalo)
Kontakt: Pastorin Elisabeth Hartmann-Runge Flüchtlingsbeauftragte Fachstelle Ökumene und Gerechtigkeit Ev. Luth. Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg Am Markt 7 23909 Ratzeburg Mobil: 0176/ 19790204
Der Gottesdienst findet mit einem Hygienekonzept entsprechend den Bestimmungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie statt.
In Zeiten, in denen täglich Menschen aus rassistischen Gründen angegriffen und ermordet werden, in der racial profiling und die Verstrickung von Polizei und Behörden in rassistische Netzwerke bekannt werden, nimmt das Lübecker Flüchtlingsforum mit Erschrecken und Empörung den Antrag “Zuzugsstopp für Lübeck” der AFD Fraktion in der Bürgerschaftssitzung und die in den Stadtteilen Moisling und Buntekuh verteilten Hetzflyer zur Kenntnis. Der Antrag der AFD und verteilten Flyer sind ein klares Beispiel für die rassistischen und ausländerfeindlichen Bestrebungen dieser Partei. Auf die Art soll versucht werden, die Lübecker Bevölkerung gegeneinander auszuspielen und eine gelebte Solidarität angegriffen werden. Das aber wird nicht gelingen, sondern zeigt nur das hässliche Gesicht des offenen Rassismus dieser Partei und ist ein weiterer perfider Versuch der AFD die Mitbürgerinnen und Mitbürger mit Migrationshintergrund anzugreifen. Nicht nur der 2 Jahre zurückliegende Beschluss der Lübecker Bürgerschaft, dass die Hansestadt Lübeck ein “Sicherer Hafen” für Geflüchtete ist, sondern auch das jahrelange Engagement vieler Lübecker:innen in gelebter Solidarität und die jährlichen großen Demonstrationen gegen Rassismus und die Abschottungspolitik zeigen ein anderes Bild. Wir werden am 5. September alle zusammen in Erinnerung an den „March of Hope“ vor 5 Jahren auf die Straße gehen und laut und deutlich zeigen, in was für einer Gesellschaft wir leben wollen: In einer Gesellschaft ohne Rassismus – für eine Gesellschaft der vielen! Lübecker Flüchtlingsforum 27.08.2020
United against Racism – Für eine Gesellschaft der Vielen! March of Hope vor 5 Jahren
Am 05. September wollen wir daran erinnern, was wir gemeinsam erreichen können und feiern, was vor fünf Jahren möglich gemacht wurde: Das Recht zu kommen, zu bleiben und zu gehen!
Wir laden euch ein, mit uns gemeinsam als Demo vom Lübecker Hauptbahnhof den Weg zu gehen, den 2015 so viele gegangen sind: Zur Walli und später zum Solidaritätszentrum. Auf dem MuK-Parkplatz wollen wir dann mit euch Erinnerungen teilen, Musik hören und zeigen: Refugees Welcome! Kein Mensch ist illegal!
Am 5. September gehen wir alle zusammen auf die Straßen und zeigen laut und deutlich in was für einer Gesellschaft wir leben wollen: in einer Gesellschaft ohne Rassismus! Genau fünf Jahre nach dem „March of Hope“. Denn der September 2015 war ein Lichtblick. Ein historischer Durchbruch gegen das Grenzregime, nicht nur auf der Balkanroute. Eine Dynamik des Kommens und Willkommens, die wir nicht vergessen werden. Und für die wir weiter streiten: trotz und gegen das anhaltende Rollback der rassistischen Gesetze und Hetze. Jeden Tag erleben wir es aufs Neue: Rassismus verletzt, Rassismus tötet. Ob mit der Abschottungspolitik an den europäischen Außengrenzen, beim Sterbenlassen im Mittelmeer, beim racial profiling in den Innenstädten, mit der Zwangsunterbringung von Geflüchteten in Lagern, mit Abschiebungen und Abschiebehaft, der Wohnungssuche und der Ungleichbehandlung auf dem Arbeitsmarkt, in Schulen und Universitäten, der Behördenwillkür, am Stammtisch und im Internet. Genau diese Politik legt die Grundsteine für rassistischen Mord und Terror. Rassismus strukturiert und durchzieht unsere Gesellschaft und muss von uns allen gleichermaßen bekämpft und verlernt werden. Doch überall wehren sich Menschen und kämpfen für eine offene und solidarische Gesellschaft und gegen Rassismus. Jeden Tag, im Kleinen und im Großen, praktisch und politisch. Wir streiten für ein Recht auf Bewegungsfreiheit, für gleiche Rechte für Alle. Wir setzen uns dafür ein, das Menschen aus Seenot gerettet werden und kämpfen mit Black Lives Matter gegen rassistische Kontrollen und Polizeigewalt. Wir kämpfen in Städten, in Dörfern, auf der Straße und im Privaten und wir geben nicht auf! Hier und jetzt sind wir bereits auf dem Weg in die Gesellschaft der Vielen und wir sind nicht zu stoppen! Unser antirassistischer Widerstand ist gleichzeitig konkrete Praxis und lebendige Vision.
In Lübeck haben diese Kämpfe 2015 mit dem Solizentrum und dem Transit zehntausender Menschen nach Skandinavien einen Höhepunkt gefunden. Der March of Hope und der unaufhaltsame Mut vieler Geflüchteter, sich über Grenzen hinwegzusetzen, hat vielen Menschen den Weg nach Lübeck ermöglicht. Und viele haben ihre Reise von hier nach Schweden fortgeführt. Ein Jahr lang haben hunderte Lübecker*innen mit angepackt: Schlafplätze organisiert, Fähren gebucht, Lebensmittel, Geld und Kleidung gespendet, gekocht, in diverse Sprachen übersetzt, medizinische Versorgung sicher gestellt und so vieles mehr, dass es sich kaum zusammenfassen lässt. Auch als die Grenzen der Festung Europa wieder geschlossen wurden, fand unser Engagement keinen Abbruch: Im Solizentrum entstanden verschiedene Projekte von, für und mit Geflüchteten und der antirassistische Kampf für offene Grenzen und das bedingungslose Recht auf Asyl wird weiter geführt. Am 05. September wollen wir daran erinnern, was wir gemeinsam erreichen können und feiern, was vor fünf Jahren möglich gemacht wurde: Das Recht zu kommen, zu bleiben und zu gehen!
Wir laden euch ein, mit uns gemeinsam als Demo vom Lübecker Hauptbahnhof den Weg zu gehen, den 2015 so viele gegangen sind: Zur Walli und später zum Solidaritätszentrum. Auf dem MuK-Parkplatz wollen wir dann mit euch Erinnerungen teilen, Musik hören und zeigen: Refugees Welcome! Kein Mensch ist illegal!
Heute große #BlackLivesMatter-Demo in Lübeck. Super Stimmung auf der Straße. Unglaublich, wie viele Leute heute mit uns auf der Straße waren. Wir sind überwältigt! Gegen Rassismus und Polizeigewalt!